Regelfrage
Du hast eine Regelfrage (oder eventuell auch eine normale Frage zum Schiedsrichterwesen)? Es gab eine strittige Situation in deinem letzten Spiel und du möchtest genau Bescheid wissen? Stell' uns einfach die Regelfrage!
Anonymisiert werden alle Fragen und die dazugehörige Antwort auf der Seite unter dem Kontaktformular veröffentlicht, damit alle Interessierten*innen jederzeit nachschlagen und alle etwas lernen können.
Welche Pfeife sollte ich als Schiedsrichter haben?
Am besten eignet sich hier die Fox40 classic. Von der Fox Pearl ist abzuraten, da diese sehr komisch klingt. Natürlich sind Fox40 mini oder Fox40 Epik gute Alternativen. Den Standard bietet aber die classic.
Kann ich als Schiedsrichter etwas gegen Zuschauer tun, die mich beleidigen?
Ja, aber nicht direkt. Gegen alle Personen, die auf dem Spielberichtsbogen stehen, kann der Schiedsrichter eine persönliche Strafe (grün, gelb, gebl-rot und rot) verhängen, wobei laut neuer Anweisung des DHB SRA gegen die Bank (spricht Trainer&Betreuer sowie Auswechselspieler) keine grüne Karte gegeben werden kann, sondern direkt mit gelb angefangen werden muss.
Gegen Zuschauer, die eben nicht auf dem Spielberichtsbogen stehen, ist dies nicht möglich. Sollte aber ein oder mehrere Zuschauer gegen den sportlichen Anstand verstoßen, kann der Schiedsrichter jederzeit die Zeit anhalten und den Kapitän der Heimmannschaft dazu auffordern vom Hausrecht Gebrauch zu machen und besagte Zuschauer der Anlage zu verweisen. Dieses ist im Spielbericht zu protokollieren sowie einen Sonderbericht nach dem Spiel zuhause anzufertigen und an den WHV zu schicken. Denn durch das Eintragen im Spielberichtsbogen wird ein Verfahren gegen den Verein und seine Zuschauer eröffnet, damit sich das Verhalten nicht mehr wiederholt.
Kann eine innerhalb gestoppte Ecke zu einem 7m führen?
Nein, das kann sie nicht, so lange nicht der Ball zwischendurch einmal ausserhalb des Schusskreises war. Um bei einer Strafecke ein gültiges Tor erzielen zu können, muss der Ball einmal ausserhalb des Schusskreises gewesen sein. War er das nicht, kann ich mit einem Regelverstoß auf der Linie auch kein Tor verhindern und somit kann es keinen 7m-Ball geben. Lediglich eine Strafecke könnte in diesem Fall herausspringen. (Bitte beachten, dass man nicht hoch auf das Tor schlenzen darf, wenn der Ball nicht einmal außerhalb des Kreises war - ein hoher Torschuss ist nur erlaubt, wenn ein gültiges Tor erzielt werden kann! Den Ball jedoch flach auf das Tor zu schieben, ist kein Regelverstoß, es kann lediglich kein Tor erzielt werden, sofern der Ball nicht vorab einmal außerhalb des Kreises war.)
Komplexe Regelfrage
Ich hatte am letzten Wochenende folgende Situation beim Hallenhockey. Ein Spieler der Mannschaft A ("Spieler A") hat den Ball, steht aber ziemlich aufrecht (eigentlich zu aufrecht) an der linken Bande mit Blick zum gegnerischen Tor. In seinem Rücken kommt ein Stürmer der Mannschaft B ("Spieler B") angelaufen und spitzelt den Ball mit der Vorhand weg, um an der (für ihn rechten) Bande entlang den Ball mit der Vorhand in Richtung des Tors der Mannschaft A zu führen. Daraufhin dreht sich der Spieler A und stellt dem nun ballführenden Spieler B den Schläger in Rückhandhaltung (Keule auf dem Boden) seinen Schläger in den Weg. Er selbst hakt dabei aber nicht ein. Der sich bereits in der Laufbewegung befindende Spieler B läuft in diesen Schläger hinein. Der gestellte Schläger rutscht am Schläger des ballführenden Spielers B hoch, hakt dann erst ein. Entscheidung des Schiedsrichters: Schlägerschlagen gegen den ballführenden Spieler. Ist das richtig? Was soll der ballführende Spieler sonst tun, um den Schlägerkontakt zu vermeiden, zurückweichen kann er nicht, da ja der Spieler A steht.
Antwort: Als erstes sollten wir einen Blick auf das "(eigentlich zu aufrecht)" werfen. Das gibt es nicht. Kein Spieler hat aufrecht oder nicht aufrecht zu stehen. Hier schreibt die Regel nichts vor, weshalb kein Spieler "zu aufrecht" stehen kann. Schlägerstellen bedeutet ja so viel, dass der Ballführende seinen Schläger so vor den Ball stellt, dass er diesen vor einem regelkonformen Angriff des Gegners schützt. Wenn man also mit einer offenen Ballführung in ein stehendes oder liegendes Brett läuft, kann es sich nicht um Schlägerstellen handeln. Die Regel besagt aber auch nicht, dass ein Angriff auf den Ball immer von vorne kommen muss und nicht von hinten kommen darf. Sofern macht hier der Verteidiger (Spieler A) auch nichts falsch, wenn er seinen Schläger ohne auf den ballführenden Schläger einzuwirken von hinten vor den Schläger des Gegners stellt. Sofern liegt hier weder von Spieler A noch Spieler B ein Foul vor und auch wenn die Schläger sich verhaken, wäre weiterspielen die richtige Entscheidung (sofern Spieler A nicht aktiv seinen Schläger einhakt oder eben Spieler B den Angriff auf den Ball mit seinem Schläger abschirmt).
Was passiert, wenn die weggeworfene Eckenmaske ein Tor verhindert?
Wenn ein weggeworfener Ausrüstungsgegenstand (Eckenmaske, Knieschoner oder speziell zur Eckenabwehr angezogener Handschuh) weggeworfen wird und dann anschließend ein regelkonformes Tor verhindert, ist auf 7m Ball zu entscheiden.
Wie ist die Spielzeit im Erwachsenenbereich in der Halle?
Die Spielzeit im Erwachsenenbereich beträgt ab dem 1. November 2021 4x15 Minuten, wobei es bei Tor und Strafecke keinen Zeitstopp wie auf dem Feld gibt. Die Zeit wird nur bei Verletzung, einer Kartenvergabe oder wenn es nötig ist die Zeit anzuhalten angehalten.