RTHC-Achter erneut Deutscher Sprintmeister
RTHC-Achter erneut Deutscher Sprintmeister
Bei den Deutschen Sprintmeisterschaften in Werder/Havel ruderten die Athleten von Trainer Ralf Müller zu drei Goldmedaillen.
Wie es schon vor Wochenfrist bei den NRW-Meisterschaften zu beobachten war, konnten einige der langjährigen RTHC-Sportler nicht teilnehmen. Dennoch konnten Männer-Doppelvierer, -Vierer mit Steuermann und -Achter besetzt werden.
Außerdem verstärkten die Para-Athleten Dominic Siemenroth und Marc Lembeck im Zweier ohne der Klasse PR3 und Katie Gibbone (USA) im Frauen-Einer das RTHC-Team.
Katie Gibbone konnte sich in dem für sie ungewohnten Sprintformat über 450 m leider nicht durchsetzen und musste in Vor- und Hoffnungslauf die Stärke der Gegnerinnen anerkennen.
Im Doppelvierer stellten sich Christopher Ahn, Michael Weppelmann, Takatomo Furumai und Nikita Mohr der Konkurrenz. Im Vorlauf landete das Quartett auf Position vier und musste damit in den Hoffnungslauf, um sich für das Halbfinale zu qualifizieren. Den Hoffnungslauf gewann die Crew sicher, schied aber im Halbfinale als Vierte mit 41/100 Sekunden Rückstand auf den Qualifikationsplatz für das A-Finale aus. Im B-Finale schließlich fuhr das Boot auf Rang 2 und damit Gesamtrang 8.
Dominik Siemenroth und Marc Lembeck vertraten den RTHC im Rennen der Parasportler, die in verschiedene Boots- und Beeinträchtigungsklassen eingeordnet werden. Um diese und deren Einfluss auf die Bootsgeschwindigkeit auszugleichen, wurden die Boote mit Zeitabständen gestartet (Handicaprennen). Die Klasse PR3, der Dominik und Marc angehören, ermöglicht eine vollständige Ruderbewegung, so dass sie das Feld von hinten aufrollen mussten. Dies gelang ihnen souverän und rudertechnisch ansprechend, so dass sie sich mit dem Meistertitel belohnten.
Bild 1: Im Bild links Dominik Siemenroth, rechts Marc Lembeck.
Den Vierer mit Steuermann hatte Ralf Müller gegenüber den NRW-Meisterschaften auf zwei Positionen umbesetzt. Im Boot, gesteuert von Till Martini, saßen nun Felix Krane, Dominic Imort, Michel Palisaar und Julius Christ. Mit dem deutlich gewonnenen Vorlauf setzte der Vierer bereits ein klares Ausrufezeichen, dem die Crew ein ebenso starkes Finale folgen ließ. Damit ging auch hier die Goldmedaille nach Leverkusen.
Bild 2: Die Crew des Vierers v.l.: Michel Palisaar, Julius Christ, Dominic Imort, Felix Krane. Oben Till Martini.
Im Achter musste sich die RTHC-Crew mit 10 Gegnern auseinandersetzen. Nikita Mohr, Christopher Ahn, Takatomo Furumai, Felix Krane, Dominic Imort, Michel Palisaar und Julius Christ sowie Anna Dames als Steuerfrau wurden diesmal verstärkt durch den Ex-Internationalen Björn Birkner, der von seinem Verein die Startfreigabe für den RTHC erhielt.
Sprintrennen sehen besonders im Achter deutlich anders aus als auf 1000 oder 2000 m. Die Schlagfrequenz explodiert am Start geradezu und bleibt auf der gesamten Distanz auf einer Höhe, die dem Beobachter fast den Eindruck einer Zeitrafferaufnahme vermittelt. Das bedeutet, 50 Schläge/min sind das Minimum, verbunden mit maximalem Kraftaufwand. Wer das nicht schafft, hat keine Chance. Das heißt auch, dass der kleinste Fehler bei diesem Ritt auf der Rasierklinge mit Verletzungen oder größeren Bootsschäden enden kann.
Im Vorlauf zeigte sich bereits die Leistungsdichte der Konkurrenz, denn 30/100 Rückstand auf das Boot aus Münster bedeuteten bereits Rang drei, da sich der Achter aus Hamburg noch dazwischen schob.
Noch knapper als im Vorrennen ging es im Hoffnungslauf zu. Der RTHC-Achter gewann diesen mit nur 8/100 Sekunden Vorsprung vor Osnabrück und qualifizierte sich damit für das Finale A.
Für Trainer Ralf Müller gab es vor dem Finale keinen klaren Favoriten, jedenfalls nicht den RTHC, da im zweiten Vorlauf drei Boote und im anderen Hoffnungslauf zwei Boote schneller waren.
Im A-Finale dann spielte Björn Birkner, der mit Julius Christ den Platz getauscht hatte, auf der Schlagposition seine Erfahrung aus. Der RTHC-Achter sprang mit als schnellstes Boot aus dem Startblock, feuerte mit extrem hoher Frequenz, aber technisch sauber über die Strecke und entschied das Rennen mit 1,16 Sekunden Vorsprung vor den Booten aus München und Hamburg für sich und holte den Titel nach 2019 erneut nach Leverkusen.
Bild 3: Große Freude bei der Siegerehrung – nur für das Jubelfoto wurde die Maskenpflicht aufgehoben: Oben Anna Dames, obere Reihe v.l. Michel Palisaar, Dominic Imort, Julius Christ, Björn Birkner, untere Reihe v.l. Felix Krane, Nikita Mohr, Christopher Ahn, Takatomo Furumai (Foto: Ahn)
Bild 4: Die siegreiche Crew mit Trainer
Hier eine Luftaufnahme des Achter-Finales (das RTHC-Boot ist das zweite von oben): http://newsletter.rthc.de/wp-content/uploads/2020/10/WhatsApp-Video-2020-10-11-at-20.20.25.mp4
Daneben, dies soll auch erwähnt werden, siegte RTHC-Mitglied Robin Goeritz für seinen Heimatverein Kölner RV sowohl im Männer-Doppelvierer als auch im Mixed-Doppelvierer.
In der Siegstatistik der Meisterschaften teilte sich der RTHC mit drei Titeln den zweiten Platz mit Arkona Berlin, Berliner RC und Kettwiger RG. Nur der RC Potsdam stach mit sechs Titeln als dominierender Club heraus.